Praxis Carola Pengel

Traumatherapie 

Meistens denken wir bei „Trauma“ zuerst an das klassische Schocktrauma. Verursacht wird dieses durch ein einzelnes Ereignis, wie einen Unfall, eine Verlust- oder Gewalterfahrung, das unsere Bewältigungsstrategien akut überfordert.

In unserer Gesellschaft viel verbreiteter ist jedoch eine eher versteckte Form von Traumatisierung: das Entwicklungstrauma, wozu auch Bindungsstörungen gehören. Entwicklungstrauma entsteht durch Dauerstress in frühen Lebensjahren, prägt unsere Persönlichkeit, das Erleben der Welt und auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen.

Viele Menschen leiden unter den Folgen eines Traumas, ohne es zu wissen. Das führt zu vielfältigen Problemen, Beschwerden und den unterschiedlichsten Diagnosen.

Traumafolgestörungen – Symptome unserer Zeit

Traumafolgestörungen können Ihren Alltag und Ihr Leben leidvoll machen und sich sehr unterschiedlich zeigen. Neben den typischen Symptomen nach einem Schocktrauma wie Gefühlsüberwältigungen, Vermeidungsverhalten und ungewolltes Wiedererleben leiden auffallend viele Menschen zunehmend an Symptomen, die sowohl Folge-Symptome von Schocktrauma als auch Entwicklungstrauma sind:

  • sich nicht entspannen können
  • nie wirklich zur Ruhe kommen
  • Stress mit Schlaflosigkeit
  • Angst- und Panikstörungen
  • Antriebslosigkeit, Depressionen
  • chronische Schmerzen
  • ungesunde Bewältigungsstrategien, Süchte, selbstverletzendes Verhalten oder Zwänge
  • körperliche oder emotionale Taubheit, das ständige Gefühl innerer Leere
  • schweren Schuld- oder Schamgefühle, Selbsthass
  • das Gefühl anders zu sein, fremd in der Welt, sich nie zugehörig zu fühlen
Traumafolgestörungen können Ihren Alltag und Ihr Leben leidvoll machen und sich sehr unterschiedlich zeigen. Neben den typischen Symptomen nach einem Schocktrauma wie Gefühlsüberwältigungen, Vermeidungsverhalten und ungewolltes Wiedererleben leiden auffallend viele Menschen zunehmend an Symptomen, die sowohl Folge-Symptome von Schocktrauma als auch Entwicklungstrauma sind:

Der Weg zur Heilung – Vom Überleben zum neuen Leben

Wenn Sie einige der oben beschriebenen Symptome kennen und wissen oder vermuten, dass Sie ein Trauma erlitten haben oder traumatischen Situationen in Ihrer Kindheit ausgesetzt waren, dann macht es Sinn, sich damit zu beschäftigen. Es kann wohltuend sein, im Rahmen einer Traumatherapie eine mitfühlende Perspektive auf sich selbst zu entwickeln.

Traumatherapie hilft dabei, Sicherheit und Selbstvertrauen wiederzufinden und Erlebtes zu integrieren. 

Ich begleite Sie, wenn Sie ein Schockerlebnis verarbeiten möchten oder wenn ein Entwicklungstrauma und das Fehlen einer sicheren Bindung Ihr heutiges Leben beeinträchtigt.



„Ich bin nicht das, was mir passiert ist. Ich bin das, was ich entscheide zu werden.“

Carl Gustav Jung


Traumatherapie – Traumabewältigung – Traumaintegration

Carola Pengel - Traumatherapie Hannover

Damit alte Wunden und Verletzungen nicht länger Ihr Leben bestimmen, ist ein vorrangiges Ziel, die natürliche Selbstregulation Ihres Nervensystems zu unterstützen. Wir legen den Fokus in der Therapie solange auf Ihre Stabilisierung und nähren Ihr Sicherheitsbedürfnis, wie Sie es brauchen. Wichtige Zutaten für ein Heilwerden sind die Erfahrung Ihrer Selbstwirksamkeit und unser Kontakt.

Gemeinsam entdecken wir Ihre Ressourcen und die bereits funktionierenden Bewältigungsstrategien. So kann ein liebevoller Umgang mit sich selbst geübt werden und die eigene Lebendigkeit neu entdeckt werden.

Wenn es für Sie hilfreich ist, blicken wir zusammen in die Vergangenheit. Eine Traumatherapie ist jedoch auch möglich, wenn Sie das nicht möchten oder gar keine konkreten Erinnerungen haben.

Wozu Traumatherapie?

Eine Traumatherapie kann eine Chance sein, in Ihre eigene Gesundheit hineinzuwachsen:

  • damit die Vergangenheit nicht mehr Ihre Zukunft bestimmt
  • um präsent im Hier und Jetzt sein zu können
  • Gefühle besser begrenzen zu können und nicht ständig von ihnen überschwemmt zu werden
  • um im eigenen Körper anzukommen, ihn wieder mehr zu spüren
  • die Fähigkeit, sich selbst zu trösten oder Trost durch andere Menschen anzunehmen
  • eigene Grenzen fühlen und nach außen setzen zu können
  • um in Kontakt gehen und Beziehungen gestalten zu können
  • sich selbst Wert zu geben
Carola Pengel - Traumatherapie Hannover

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Traumatherapie

Der Begriff „Trauma“ ist griechischen Ursprungs und bedeutet „Wunde“ oder „Verletzung“. Verursacht wird ein psychisches Trauma durch ein Ereignis, eine Situation oder eine Serie von Erlebnissen, die für einen Menschen extrem bedrohlich, verletzend und überwältigend sind. Betroffene erleben Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Alleingelassensein, Panik, Todesangst oder auch Ekel und Scham. 

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jeder Mensch, der Schlimmes erlebt hat, automatisch traumatisiert ist. Manchmal heilt ein Trauma – eine offene Wunde – von alleine und manchmal braucht der Heilprozess vielleicht professionelle Unterstützung und mehr Zeit.

Bei Gefahr oder in einer bedrohlich erlebten Situation können wir mit Kampf oder Flucht reagieren. Hierfür stellt der Körper rasend schnell enorme Kraftreserven zur Verfügung. Sind beide Reaktionsmuster nicht möglich, findet die zusätzliche Energie kein Ventil und kann nicht freigesetzt werden. Um im Moment maximaler Todesangst und höchster Gefahr doch noch zu überleben, fällt der Organismus in eine komplette Erstarrung. Dieser schockartige Erstarrungszustand kann zur Dissoziation oder sogar Ohnmacht führen. Dissoziation führt dazu, dass der Mensch, das was er da erlebt wie „nicht ihm geschehend erleben kann“. Es ist ein wichtiger Schutzmechanismus mit der Möglichkeit nach innen zu fliehen, wenn die äußere Flucht unmöglich ist.

Abhängig von unserer individuellen Widerstandsfähigkeit (Resilienz) kann eine schreckliche Erfahrung Spuren hinterlassen. Manchmal kommen unsere Psyche und unser Körper nach einem Ereignis einfach nicht mehr zur Ruhe. Diese Stressreaktion behindert jedoch die Verarbeitung des Erlebten. Das Geschehene bleibt dann quasi im Arbeitsspeicher des Gehirns hängen und kann nicht in die eigene Biographie integriert werden.

Betroffene leiden oft unter überflutenden Gefühlen von Angst und Panik und versuchen mit großem Energieaufwand, sich aufdrängende Erinnerungen zu vermeiden. Manchmal wird das traumatische Ereignis aber auch gar nicht oder nur noch teilweise erinnert. Bilder, Gerüche oder Geräusche bleiben als Fragmente im Bewusstsein hängen und durch Auslösereize (Trigger) kann es dann zu spontanen Flashbacks kommen. Wenn Betroffene auch Wochen, Monate oder Jahre nach einem traumatischen Ereignis in einem Zustand ständiger Übererregung oder chronischer Starre verharren und seelische und/oder körperliche Beschwerden haben, die vor dem Ereignis nicht vorhanden waren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vorliegt.

Neben einer PTBS können auch weitere Beschwerden auftreten: Depression, Burnout, somatoforme Störungen, Zwangs- und Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen mit ernsten Folgen für Betroffene selbst und auch deren Umfeld.

Eine vorübergehende oder dauerhafte Traumafolgestörung kann die Folge einer Überforderung der Psyche bei der Verarbeitung eines Erlebnisses sein. Auch nicht so dramatische Erlebnisse können traumatisierend sein, wenn sie zum wiederholten Male zum Thema werden. Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann die Folge sein. Das Erleben und Verarbeiten eines traumatischen Ereignisses ist von Mensch zu Mensch verschieden. Prinzipiell können alle Menschen – ganz ungeachtet ihres Alters und ihres Geschlechts – an einer posttraumatischen Belastungsstörung erkranken. In den meisten Fällen ist eine Traumatherapie angebracht.

Entwicklungstrauma entsteht in der Kindheit, wenn ein Kind über einen langen Zeitraum nicht genügend Sicherheit und eine dauerhafte emotionale Verbundenheit erfährt, sich hilflos fühlt, unterdrückt wird und/oder psychische/physische Gewalt erlebt.

Kinder, denen im häuslichen Umfeld schlimme Dinge passieren, können weder kämpfen noch flüchten. Sie sind allen bedrohlichen Situationen ausgeliefert und müssen diese irgendwie aushalten. Jahre später können Betroffene oft keine konkreten Ereignisse herausgreifen, die besonders schlimm waren, weil sie entweder zu jung waren (vorsprachliche Zeit) und/oder das Erlebte in ihrer Familie ganz einfach ihre „Normalität“ war.

Entwicklungstrauma und Bindungstrauma gehen oft Hand in Hand. Ein Heranwachsen mit Bezugspersonen, die nicht so da sein wollten oder konnten, wie ein Kind es gebraucht hätte, bedeutet enormen inneren Stress. Das in den frühesten Jahren noch extrem störanfällige Nervensystem des Kindes nimmt durch diesen Dauerstress großen Schaden. Durch fehlende Bindung in frühen Lebensjahren kommt es zu Beeinträchtigung in der Entwicklung – mit oft schwerwiegenden Folgen bis ins Erwachsenenalter. Auch ungewollte Bindungsunterbrechnungen z.B. durch einen Krankenhausaufenthalt können gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung und spätere Bindungsfähigkeit haben (Bindungstrauma).

Für Erfahrungen, wie:

  • nicht gesehen zu werden
  • fehlender Kontakt, Wärme und Trost
  • fehlendes Spiegeln der kindlichen Gefühle und Wahrnehmung
  • fehlende Stressregulation durch Bezugspersonen (Säuglinge schreien lassen, nach Uhrzeit füttern, ins Nebenzimmer verbannen)
  • eine sehr rigide Erziehung
  • Verwahrlosung

gab es natürlich oft auch Gründe. Bezugspersonen, die große Sorgen, Ängste hatten, permanente Geldnot litten, selbst krank und/oder traumatisiert waren und deshalb psychisch oder emotional nicht anwesend sein konnten.

Die wichtigen Menschen in unserem Leben – unsere oft ja nicht freiwillig ausgesuchten Bezugspersonen – sind selber sehr oft Betroffene von Lebenstraumata. Sie sind, ohne es bewusst verarbeiten zu können, mit alten Wunden beschäftigt gewesen und haben manchmal auf diese Weise, ohne es zu wollen, ihre Verletzungen weitergegeben.

Nicht zu vergessen, die große Zahl der Heranwachsenden, für die das Zuhause nie ein sicherer Ort war, weil sie elterlicher Willkür und Gewalt ausgesetzt waren. Viele Kinder sind über Jahre mit jähzornigem, cholerischem Verhalten einer Bezugsperson konfrontiert und mußten anhaltende Grenzverletzungen, Abwertungen und verbale oder körperliche Attacken ertragen. Sexueller Missbrauch ist dabei besonders traumatisch.

Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS) ist eine Diagnose bei Menschen, die in ihrer Kindheit Derartiges erfahren haben

Das Schocktrauma ist ein einzelnes traumatisierendes Ereignis, bei dem wir Gefühle von Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit erleben und unser vertrautes Sicherheitsgerüst massiv erschüttert wird. Z. B. die Erfahrung von psychischer und körperlicher (sexueller) Gewalt, der überraschende Verlust eines geliebten Menschen , das Erleben eines Überfalls oder Unfalls (auch als Zuschauer). Aber auch eine notwendige Operation kann für einen Menschen Extremstress darstellen und zum Trauma führen.

Eine Situation muss also nicht immer lebensbedrohlich gewesen sein, es reicht, wenn es sich für den Betroffenen so angefühlt hat. Ursächlich für eine Traumatisierung ist nie das Ereignis an sich sondern das individuelle Erleben. Neben diesem klassischen Schocktrauma, bei dem eine frühzeitige Krisenintervention sinnvoll sein kann, um einer Traumafolgestörung vorzubeugen, gibt es auch das Entwicklungstrauma und Bindungstrauma.

Ein ursprüngliches Modell der Traumatherapie bestand aus 3 aufeinanderfolgende Phasen:

Phase der Stabilisierung: Dies ist die Grundlage der Therapie und die bedeutendste Phase. Oft nimmt diese Phase die meiste Zeit der Therapie in Anspruch. In dieser ersten Behandlungsphase lernen Sie mithilfe verschiedener Techniken, mit den überwältigenden Bildern des Traumas, mit den Ängsten, den Albträumen, den selbstverletzenden Impulsen und den Suizidgedanken zurechtzukommen. Hilfreich sind sowohl speziell für diesen Zweck konzipierte Methoden als auch das Einüben von Entspannungstechniken.

Phase der Traumabewältigung: Es findet eine gezielte Traumakonfrontation statt, um die belastenden Ereignisse und deren Folgen zu verarbeiten. Achtung: Für viele Patientinnen und Patienten ist eine Traumakonfrontation aus verschiedensten Gründen jedoch nicht möglich oder sie wünschen keine Traumabegegnung. Dann kann kontinuierliche Stabilisierungsarbeit dabei helfen, ein zufriedenes Leben zu führen.

Integrationsphase: In dieser Behandlungsphase geht es darum, das Erlebte, das nicht ungeschehen gemacht werden kann, zu akzeptieren und neue Perspektiven zu entwickeln.

Da im Leben nichts stets geradlinig verläuft, überlappen und ergänzen sich diese Phasen auf vielschichtige Weise und können sich auch mehrmals wiederholen.

Die Stabilisierung durchzieht den gesamten Behandlungsprozess. Sie spielt eine kontinuierliche Rolle und dient dazu, Ihre Lebensqualität schnellstmöglich zu verbessern.

Ziele in der Traumatherapie können je nach individueller Situation variieren; das Wichtigste ist jedoch, dass es Ihnen besser geht!

Über allem steht die Verbesserung Ihrer Lebensqualität, die Möglichkeit wieder positive Beziehungen zu anderen aufzubauen und Ihre persönlichen Ziele zu verfolgen.

Ressourcenstärkung: Die Therapie unterstützt dabei, innere Ressourcen und Bewältigungsmechanismen zu stärken, um Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Stressoren zu erhöhen.

Verarbeitung von Erinnerungen: Therapie sollte dabei helfen, traumatische Erinnerungen auf eine gesunde Weise zu verarbeiten, um ihre Intensität und die damit verbundenen belastenden Symptome wie Angst, Panikattacken, Albträume und Flashbacks zu reduzieren oder zu kontrollieren. Eine Verarbeitung gelingt über das Zugänglichmachen und Neu-Einordnen der traumatischen Erfahrungen unter kontrollierten Bedingungen. Dazu muss das Trauma in Teilen aktualisiert, also wieder zugänglich gemacht werden. In diesem unsicheren Zustand kann durch die Befreiung des Traumas von fehlgeleiteten Selbstbewertungen eine erste Besserung eintreten. Eine wirksame Traumatherapie besteht darin, Sie mit dem Erlebten auf eine so wenig belastende Weise wie möglich zu konfrontieren.

Die Traumatherapie kann äußerst hilfreich sein, aber es gibt auch potenzielle Risiken, die bei der Durchführung dieser Art von Therapie berücksichtigt werden sollten. Einige der Risiken sind:

Re-Traumatisierung: Während der Therapie können bestimmte Themen oder Techniken traumatische Erinnerungen auslösen und zu einer Verschlechterung der Symptome führen, anstatt zu einer Verbesserung. Aber auch unabhängig von einer Traumatherapie kann es im Alltag durch gewisse Auslöser zu einer Retraumatisierung kommen. 

Verstärkung der Symptome: In einigen Fällen kann die Traumatherapie vorübergehend die Symptome verstärken, bevor eine Besserung eintritt.

Emotionale Überforderung: Das Eintauchen in traumatische Erinnerungen kann kurzfristig zu einer überwältigenden emotionalen Reaktion führen.

Verlust von Kontrolle: Die Konfrontation mit traumatischen Inhalten kann das Gefühl der Kontrolle über die eigenen Emotionen und Gedanken beeinträchtigen, was zu Angst oder Panik führen kann.

Belastung der Beziehungen: Während der Therapie können schwierige Themen aufkommen, die das soziale Umfeld belasten könnten.

Eine gute Kommunikation zwischen uns und die Wahl angemessener Techniken ist einscheidend, um diese potenziellen Risiken möglichst gering zu halten, frühzeitig erkennen und ansprechen zu können.

Der Begriff „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS) oder „Post Traumatic Stress Disorder“ (PTSD) auf Englisch bezieht sich auf die Reaktion des Körpers und des Geistes auf außergewöhnlich stressige oder traumatische Ereignisse. Der Begriff „Stress“ betont die starke Belastung, die der Körper und die Gedanken während und nach einem extrem traumatischen Ereignis erfahren.

1. Stress des Ereignisses: Die extremen Stressreaktionen während des Ereignisses können langanhaltende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.

2. Anhaltender Stress: Menschen mit PTBS erleben anhaltenden Stress, selbst nachdem das Ereignis vorbei ist. Das Trauma wirkt in ihren Gedanken und Erinnerungen weiterhin stark belastend.

Die häufigsten Symptome einer PTBS sind:

  • Wiedererleben des Traumas: Betroffene erleben immer wieder ungewollte Erinnerungen, Albträume oder Flashbacks, bei denen sie das Trauma erneut durchleben.
  • Vermeidung und Betäubung: Menschen mit PTBS versuchen oft, Gedanken, Gefühle oder Orte zu vermeiden, die sie an das Trauma erinnern. Sie könnten auch ein allgemeines Gefühl der Betäubung, Entfremdung oder Desinteresse an früheren Aktivitäten erleben.
  • Steigerung der Erregung: Das kann sich in Reizbarkeit, Wutausbrüchen, übermäßigem Schrecken, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten äußern.
  • Negative Veränderungen in Gedanken und Stimmung: Betroffene könnten negative Gedanken über sich selbst oder andere haben, sich schuldig fühlen, Schwierigkeiten haben, positive Emotionen zu empfinden, oder ein Gefühl der Entfremdung von anderen verspüren.

Methoden in der Traumatherapie

Da der Schwerpunkt einer Traumatherapie auch von der Art der Traumatisierung abhängt, stehen uns verschiedene Ansätze zur Verfügung:

Carola Pengel - Traumatherapie Hannover - Methoden

Kosten Traumatherapie

60 Min. Einzeltherapie –   80,00 €
90 Min. Einzeltherapie – 100,00 €

Eine Abrechnung über die gesetzliche Krankenversicherung ist leider nicht möglich. Private Krankenversicherungen und private Zusatzversicherungen erstatten Heilpraktikerleistungen häufig ganz oder anteilig. Bitte erkundigen Sie sich im Vorfeld bei Ihrer Krankenversicherung.

EMDR

Carola Pengel - Traumatherapie Hannover - Methoden

EMDR ist in der Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Traumafolgestörungen wirksam. Mittlerweile findet die Methode aber auch bei Angststörungen, Phobien, Depressionen, Schmerzzuständen, substanzgebundenen Süchten (besonders im Zusammenhang mit einer Traumafolgestörung) Anwendung und die Indikation weitet sich immer mehr aus…..

Homöopathie, Schulmedizin und die Frage der wissenschaftlichen Anerkennung

Homöopathisch zu arbeiten, bedeutet für mich keinesfalls, schulmedizinische Verfahren pauschal abzulehnen. Notwendige Medikamente werden nicht abgesetzt, anderweitig erforderliche Maßnahmen werden nicht verzögert, schulmedizinische Untersuchungsergebnisse und Laborwerte helfen mir sogar zur klinischen Orientierung und als Verlaufsparameter. Einziger Maßstab einer Behandlung darf hier das Wohl eines Menschen sein.

Eine Erklärung des Wirkmechanismus der Homöopathie ist derzeit nicht bekannt.

George Vithoulkas (Homöopath und Träger des alternativen Nobelpreises) hat einmal gesagt: „… hätten die Wissenschaftler, die die Elektrizität entdeckten, darauf bestanden, dieses Phänomen vor seinem Einsatz erst erklären zu können, dann stünden wir höchstwahrscheinlich heute noch im Dunklen.“

Es liegen inzwischen einige hochinteressante Studien und Forschungsprojekte zur Homöopathie vor, die ihre Wirksamkeit nicht nur auf Placebo-Wirkungen reduzieren.
Wenn Sie sich umfassend über den Stand der Homöopathie-Forschung informieren wollen, weise ich auf folgende Websites hin:

https://www.vkhd.de/therapeuten/homoeopathie-forschung
https://www.dzvhae.de/homoeopathie/forschung
https://www.carstens-stiftung.de/homoeopathie.html
http://www.wisshom.de
http://www.informationen-zur-homoeopathie.de
https://www.arscurandi.de/forschung-homoeopathie/grundlegende-einfuehrung/
https://www.hri-research.org/de/informationsquellen/homeopathy-faqs/
https://www.vithoulkas.com/research/scientific-papers

Ego-State-Therapie

Ego-State-Therapie ist eine psychotherapeutische Methode, die von einer inneren Vielfalt ausgeht und gut mit anderen Ansätzen kombiniert werden kann.

Der Psychoanalytiker Paul Federn hat den Begriff „Ego State“ eingeführt, da Freuds Konzept der seelischen Instanzen – Ich, Es und Über-ich – die Komplexität unser Persönlichkeit nicht ausreichend erfassen konnte.

Helen und John Watkins entwickelten das Persönlichkeitskonzept Ego States = Ich-Zustände ab 1980 dann weiter zu einer eigenständigen Therapieform – der Ego-State-Therapie.

Gerade um die Vielschichtigkeit der menschlichen Persönlichkeit, ihre inneren Widersprüche und Spannungen, aber auch für verletzte Bereiche unserer Seele eine anschauliche Vorstellung zu haben, hat sich das Ego-State-Modell in der Praxis bewährt.

Demnach gibt es kein konsistentes Ich in uns, sondern wir bestehen aus verschiedenen Anteilen, den Ich-Zuständen. Die meisten bilden sich in der Kindheit. Manche Ego-States entstehen als Folge einer Dissoziation, die das Überleben angesichts maximaler Bedrohung ermöglichten. Jeder dieser Ich-Zustände hat eigene Persönlichkeitszüge, Emotionen, Denkweisen und Fähigkeiten.

Wenn wir sagen „ein Teil von mir“ sprechen wir über einen Ego-State. Die verschiedenen Ich-Zustände bereichern unser Leben – aber manchmal sind zwei Ego-States miteinander im Konflikt, dann fühlen wir Ambivalenz und haben Mühe, eine Entscheidung zu treffen. Auch ein unruhiger, verdrängter oder abgespaltener Ich-Zustand erzeugt eher unerwünschte emotionale Reaktionen. Kurz: Probleme entstehen, wenn verschiedene States nicht miteinander in Kontakt sind oder gegeneinander arbeiten, weil sie unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse und Entwicklungsstadien haben.

Gerade traumatisierte Menschen erleben oft große Angst – auch mit dem Gedanken verrückt zu wenden – wenn sie erstmalig ihre autonomen Persönlichkeitsanteile in sich wahrnehmen und ihre Dissoziation realisieren. Jemandem dann zu vermitteln, dass die Existenz von Ego-States eine kreative Strategie ihrer Psyche ist, um belastende Ereignisse überstehen zu können, wirkt oft schon als Entlastung für die Betroffenen und damit als erster Stabilisierungsschritt.

Unter dem Konstrukt „Ego-State“ ist es möglich, direkt mit dem Persönlichkeitsanteil zu arbeiten, dem Veränderung gerade am meisten nützt, z.B. durch Imaginationen oder Aufstellungen. So kann der/die Klient*in Zugang zu bisher nicht zugänglichen Erinnerungen und Gefühlen gewinnen und eine innere Verarbeitung wird möglich.

In der Therapieform geht es also vor allem darum, zu möglichst vielen Anteilen verbindende Kontakte zu knüpfen, um eine intrapsychische Kommunikation herzustellen. Zentrales Anliegen der Ego-State-Arbeit ist, die einzelnen Anteile durch Aufbau einer wertschätzenden Beziehung und ihre Vernetzung miteinander in ein inneres Team zu integrieren. Ein Nebeneinander von widerstrebenden Tendenzen und Meinungen darf sein, Kooperation und innere Demokratie wird angestrebt, da alle Anteile für den Gesamterhalt des Systems wichtig sind. Die hierdurch ermöglichte Zusammenarbeit der inneren Anteile führt langfristig zu einer erfolgreichen Bewältigung von Alltagssituationen.

Anwendungsbereiche der Egostatetherapie sind z.B. Traumafolgestörungen (Posttraumatische Belastungsstörung oder dissoziativen Persönlichkeitsstörungen) und auch Borderline-Persönlichkeitsstörungen.

DAI

Dialogische aktive Imagination (im folgenden DAI genannt) wurde von Gerhard Tiemeyer entwickelt und bedient sich der nicht-direktiven Form der Hypnose und beinhaltet keine Suggestionen durch den Therapeuten/die Therapeutin. Es wird bewusst mit den eigenen inneren Bildern, Gedanken und Selbsterfahrungen gearbeitet.

Die Beschreibung der Methode stammt vom Begründer selbst:

„DAI ist eine Methode, mit Vorstellungen, Imaginationen so zu arbeiten, dass ein Gespräch mit dem Unbewussten möglich wird. Die Methode verbindet Elemente der Hypnose und der gewaltfreien Kommunikation mit tiefenpsychologischen Erfahrungen nach C.G. Jung.“

Dialogische aktive Imagination

» ist autonomiefördernd
» wirkt auf der Ebene der Verhaltensänderung effektiv
» kann eine tiefenpsychologische, persönlichkeitsbildende Erfahrung anstoßen und begleiten
» trainiert achtsames Bewusstsein und eine demokratische, gewaltfreie Haltung mit sich und mit anderen

Hypnosystemische Methoden

Etwa um 1980 entwarf Dr. med. Gunther Schmidt sein hypnosystemisches Integrationsmodell. In diesem verband er das systemisch-konstruktivistische Denken mit den Ressourcen- und lösungsorientierten hypnotherapeutischen Konzepten von Milton Erickson zu einem ganzheitlichen Konzept, das sich in Anlehnung an aktuelle neurophysiologische Forschungsergebnisse kontinuierlich weiterentwickelt.

Nach Schmidt wird alles Erleben durch Aufmerksamkeitsfokussierung erzeugt. Jedes Individuum konstruiert – meist unbewußt – jeden Moment seines Lebens, mit Hilfe seiner fünf Sinne.

Auch ein Problem ist eine selbsterzeugte Realität, die in zwei Teilbereiche aufgespaltet ist. Es braucht einen erlebten IST-Zustand und einen davon abweichenden gewünschten SOLL-Zustand. Probleme sind so als Botschafter von Bedürfnissen zu verstehen. Oft unbewußt, richten wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf ein Problem. Unsere Wahrnehmung ist dann so eingeschränkt, dass wir in eine Art Problemtrance fallen und Lösungen nicht mehr sehen können.

Wesentliches Arbeitsziel ist es, einem Menschen seine unbewußten Ressourcen zugänglich und nutzbar zu machen, damit er/sie umfokussieren kann und aus seiner/ihrer Problemtrance herausfindet. Dabei bietet die Verbindung systemischer Beratungskonzepte mit den kompetenzorientierten Hypnokonzepten neue Wege.

Wie im systemischen Ansatz üblich, findet sowohl das innere System (inneres Team, Episodengedächtnis, eigene Wahrnehmung) als auch das äußere System (Familie,  Freundschaften, Arbeitsbeziehungen) Beachtung. Während die systemische Therapie sich jedoch vor allem auf musterhafte Dynamiken innerhalb von Beziehungssystemen konzentriert, wird hier die Betrachtung durch Einbeziehung der Psyche des betroffenen Individuums erweitert. Individuelle Verhaltensweisen, Reaktionen und Emotionen werden durch intrapsychische Musterdynamiken erklärt, die aus der Hypnotherapie von Erickson stammen.

Auch der Hypnosystemische Ansatz arbeitet mit dem Konstrukt der Persönlichkeitsanteile –  den Ego-States – ähnlich wie Schulz von Thun mit dem „inneren Team“. Menschen werden als multiple Persönlichkeiten mit vielen Ichs verstanden. Ein Teil-Ich kann dann z.B. süchtig sein oder sich depressiv fühlen. Diese Ich-Anteile werden abhängig vom Kontext und einer Bezugsgruppe aktiviert und gelebt. Das impliziert, dass niemals der ganze Mensch süchtig ist oder in einer Depression steckt. Es gibt in ihm/ihr auch andere Seiten, wo er/sie kompetent und kraftvoll ist. Diese Erlebnisnetzwerke des Gehirns sind nur gerade nicht aktiviert.

In die hypnosystemische Betrachtungsweise fließen stets aktuelle Erkenntnisse der Neurobiologie, der Embodiment- und der Resonanz-Forschung ein. Hieraus werden alle Strategien abgeleitet. Da jedes Erleben immer kontextbezogen und autopoietisch erzeugt wird, stellt es eine autonome Leistung dar. Im Fokus der Therapie steht die Aktivierung einer optimalen Selbststeuerung des Klienten/der Klientin und die kontinuierliche Überprüfung der Zieldienlichkeit für seine/ihre Anliegen. Hypnosystemische Interventionen, wie Alltagstrancen im Gespräch, werden genutzt, damit Menschen lernen, wie sie zieldienlichere Kompetenznetzwerke selbstständig aktivieren. So können sie ihre Wahrnehmung eigenständig verändern und ein positiveres Erleben erzeugen. Diese Erfahrung stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und beugt emotionale Abhängigkeiten vom Therapeuten vor.

Dieser Text wurde von mir in eigenen Worten wiedergegeben – die Quelle sind Seminare von Gunther Schmidt und sein Buch „Liebesaffären zwischen Problem und Lösung. Hypnosystemisches Arbeiten in schwierigen Kontexten.“

Systemische Therapie

Die Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren.

Sie hat keinen konkreten Vater oder eine Mutter, vielmehr hat sich die Therapieform aus der Familientherapie der 1950-iger Jahren in den USA entwickelt. Mangelnde Therapieerfolge bei der Behandlung von psychotischen Menschen erlaubte die Erkenntnis, dass in nahezu allen Fällen Familienmitglieder in die Problematik involviert waren. Deshalb weitete man den Blickwinkel in der Therapie auf die Familien aus.

Erstmals stand nicht mehr alleine ein Patient mit seinem Problem isoliert im Mittelpunkt, sondern der Blick wurde auf den größeren Zusammenhang, auf das Ganze, das System, in dem sich der Mensch befindet und in dem das Problem auftrat, betrachtet. Dabei rückten in den Fokus der Aufmerksamkeit die Beziehungen zwischen den einzelnen Menschen, die wechselseitigen Abhängigkeiten, Beeinflussungen und Interaktionen untereinander.

Der systemische Ansatz löste durch ein neues zirkuläres Verständnis das bisher dominante kausal-lineare Erklärungsmodell ab.

Bedeutend für die Entwicklung der Therapie sind die Annahmen des Konstruktivismus. Aus kontruktivistischer Sicht erschafft sich jedes Individuum seine Realität aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung selbst. Wobei diese Wirklichkeitskonstrukte durch persönliche Filter und Erfahrungen biografisch verschränkt sind. Und auch wenn wir nicht in der Lage sind, die Welt „wirklich“ zu erkennen, weil wir unsere individuelle Wirklichkeit erschaffen, so ermöglicht unser Bewusstsein unser Beobachten zu beobachten (Kybernetik zweiter Ordnung).

Systemisches Denken ist also von Konzepten wie Zirkularität und Selbstorganisation geprägt. Der Mensch wird als ein sich selbst organisierendes System verstanden, eingebettet in das System seiner Umwelt, das er wahrnimmt und von dem er wahrgenommen wird. Wenn sich ein Mensch im System ändert, ändert sich das ganze System.

Ungünstige Kommunikationsmuster oder gestörte Beziehungen innerhalb eines Systems können die Gesundheit einzelner Mitglieder beeinträchtigen. Der Fokus in der Therapie liegt aber nicht so sehr darauf, krankmachende Einflüsse zu finden, denn es wird davon ausgegangen, dass jede Störung auch einen bestimmten Zweck im System erfüllt.

In der Systemischen Therapie wird versucht, systemfördernde Verhaltensweisen, Muster und Bewertungen zu hinterfragen, umzuwandeln und so Lösungsansätze zu entwickeln.

Eigene Perspektiven können reflektiert, erweitert oder verändert werden. Durch zirkuläre Fragen oder auch Aufstellungen (Familienaufstellungen, Struktur-Aufstellungen, Systembrett) können andere Sichtweisen und Perspektiven eingenommen werden, die hilfreiches Erleben von Unterschieden erlauben, wodurch sich Lösungen ergeben. Veränderungen in einem System wirken sich dann auf alle Mitglieder aus.

Es kann jedoch nicht auf ein vorgegebenes Ziel hingearbeitet werden, sondern bestenfalls ein Anstoß für völlig ergebnisoffene, unvorhersehbare Prozesse gegeben werden.

Die Systemische Therapie arbeitet sowohl mit Familien, Paaren und Organisationen als auch mit Einzelpersonen.