Traumatherapie in Hannover

Als Heilpraktikerin und Sozialtherapeutin begleite ich Erwachsene durch Traumata, Krisen und psychische Belastungen zurück in ein erfülltes Leben.

Traumatherapie in Hannover

Schocktrauma

Ein Schocktrauma entsteht durch ein plötzliches, überwältigendes Ereignis wie einen Unfall, eine Operation, eine Gewalterfahrung oder einen plötzlichen Verlust. Das Nervensystem ist in diesem Moment so stark überfordert, dass es keinen Weg findet, die Erfahrung zu verarbeiten. Zurück bleiben oft Gefühle von Ohnmacht, innere Unruhe, anhaltende Angst oder das Gefühl, nicht mehr sicher im eigenen Leben zu sein.

Entwicklungstrauma

Entwicklungstrauma entsteht schleichend über längere Zeiträume – häufig in der Kindheit – durch wiederholte emotionale Vernachlässigung, fehlende Sicherheit oder ständige Überforderung. Das Nervensystem passt sich an diese Bedingungen an, wodurch Betroffene oft ein tiefes Gefühl von Unsicherheit, Selbstzweifeln oder Schwierigkeiten in Beziehungen entwickeln. Es ist das Ergebnis einer dauerhaft belastenden Umgebung, die den natürlichen Aufbau von Vertrauen und Stabilität beeinträchtigt.

Traumafolgestörungen – Symptome unserer Zeit

Traumafolgestörungen können Ihren Alltag und Ihr Leben leidvoll machen und sich sehr unterschiedlich zeigen:

Kennen Sie diese Gefühle? Wenn Ängste und alte Wunden Ihr Leben bestimmen:

Ihre Symptome lähmen Sie

Und doch ist jeder Tag ein innerer Kampf. Angst, Anspannung und das Gefühl, nie zur Ruhe zu kommen, prägen Ihr Leben und rauben Ihnen die Kraft. 

Sie fühlen sich innerlich gefangen

Gedanken kreisen unaufhörlich, Ihre Gefühle scheinen zu viel – oder zu wenig. Manchmal ist da Schmerz, manchmal nur Leere.

Sie suchen nach Antworten

Der Wunsch nach echtem Frieden und tiefer Verbundenheit scheint unerreichbar, die Suche nach dem Sinn des Leidens bleibt unbeantwortet.

Ich verstehe Ihre Herausforderungen
und begleite Sie auf Ihrem Weg.

Es erfordert Mut, sich der eigenen inneren Welt zu stellen und alte Wunden anzuschauen. In meiner Praxis finden Sie einen sicheren, wertungsfreien Raum, in dem Sie mit allem, was Sie
bewegt, da sein dürfen.

Gemeinsam entdecken wir Ihre Ressourcen und die bereits funktionierenden Bewältigungsstrategien. So kann ein liebevoller Umgang mit sich selbst geübt werden und die eigene Lebendigkeit neu entdeckt werden.

Ihr Weg zu innerem
Frieden & Stärke

1

Unverbindliches Erstgespräch

Starten Sie mit einem unverbindlichem Erstgespräch  – telefonisch oder vor Ort. Gemeinsam klären wir Ihre Anliegen und die nächsten Schritte.

2

Individuelle Begleitung

Gemeinsam entwickeln wir eine Arbeitsweise, die sich gut anfühlt und zu Ihnen passt. Im Mittelpunkt stehen Ihre Bedürfnisse und Ziele.

3

Entwicklung & Transformation erleben

Mit achtsamer Begleitung lernen Sie, alte Wunden nach und nach zu integrieren. Dabei können sich innere Ruhe, Klarheit und ein Gefühl von Lebendigkeit entfalten.

Methoden in der Traumatherapie

Individuelle Ansätze für Ihre Begleitung

Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen, die bewusst wahrgenommen, verstanden und integriert werden.

Screen- und Containment-Techniken zur sicheren Bearbeitung traumatischer Erinnerungen.

Somatische Emotionale Integration – bindungsorientierte Körperpsychotherapie nach Dami Charf.

Behutsame Trauma-Integration mit Bewegung, Atmung und Vorstellungskraft.

Eye Movement Desensitization and Reprocessing zur Verarbeitung traumatischer Erinnerungen.

Einbeziehung von Beziehungs- und Familiensystemen in den Heilungsprozess.

So könnte Ihr Leben nach einer Traumatherapie aussehen:

„Ich bin nicht das, was mir passiert ist. Ich bin das, was ich entscheide zu werden.“

– Carl Gustav Jung

Wozu Traumatherapie?

Eine Traumatherapie kann eine Chance sein, in Ihre eigene Gesundheit
hineinzuwachsen

Präsenz

Damit die Vergangenheit nicht mehr Ihre Zukunft bestimmt und Sie im Hier und Jetzt sein können.

Gefühlsregulation

Gefühle besser begrenzen können und nicht ständig von ihnen überschwemmt werden.

Körperwahrnehmung

Im eigenen Körper ankommen, ihn wieder mehr spüren und verstehen.

Selbstfürsorge

Die Fähigkeit entwickeln, sich selbst zu trösten oder Trost durch andere anzunehmen.

Grenzen setzen

Eigene Grenzen fühlen und nach außen setzen können.

Beziehungen

In Kontakt gehen und Beziehungen gestalten zu können.

Häufige Fragen zur Traumatherapie

Praxis für Homöopathie in Hannover

Wenn die Psyche ein belastendes Ereignis nicht verarbeiten kann – sei es einmalig oder wiederholt – kann eine Traumafolgestörung entstehen. Auch scheinbar weniger dramatische, aber chronische Belastungen können traumatisierend sein. Jeder Mensch verarbeitet Erlebnisse unterschiedlich.

Ein Entwicklungstrauma entsteht in der frühen Kindheit durch langanhaltenden emotionalen Mangel, fehlende Sicherheit, Vernachlässigung oder Gewalt. Häufig gibt es keine bewussten Erinnerungen daran – weil das Erlebte als „normal“ empfunden wurde oder in vorsprachlicher Zeit passierte.

Bindungstrauma ist eng damit verknüpft: Fehlende stabile Bezugspersonen, überforderte Eltern oder häufige Trennungen hinterlassen tiefe Spuren im Nervensystem und beeinflussen die spätere Beziehungsfähigkeit. Besonders schwerwiegend sind wiederholte Grenzverletzungen und Missbrauch.

Ein Schocktrauma ist ein einzelnes, plötzliches Ereignis – z. B. Unfall, Überfall, Gewalterfahrung oder Verlust – das überwältigend erlebt wird. Es erschüttert das Sicherheitsgefühl massiv.

Nicht das Ereignis selbst ist entscheidend, sondern wie es individuell erlebt wurde. Auch Operationen oder medizinische Eingriffe können als Schocktrauma empfunden werden.

Stabilisierungsphase: Aufbau von Sicherheit und Ressourcen. Erlernen von Techniken zur Gefühlsregulation.

Traumabewältigung: (Optional) Konfrontation mit dem Erlebten, um Integration zu ermöglichen.

Integrationsphase: Entwicklung neuer Perspektiven, Akzeptanz und Verarbeitung.

Diese Phasen können sich überschneiden und wiederholen. Die Stabilisierung bleibt stets zentral.

  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Aufbau positiver Beziehungen
  • Verarbeitung belastender Erinnerungen
  • Stärkung von Ressourcen und Selbstwert
  • Reduktion von Symptomen wie Flashbacks, Albträumen, Ängsten
  • Therapie bedeutet nicht immer Konfrontation. Auch eine symptomorientierte Stabilisierung kann bereits viel bewirken.
  • Re-Traumatisierung durch intensive Erinnerungen
  • Symptomverstärkung zu Beginn
  • Emotionale Überforderung
  • Verlust des Sicherheitsgefühls
  • Belastung sozialer Beziehungen
  • Eine gute Kommunikation und behutsame Vorgehensweise helfen, Risiken zu minimieren.

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Reaktion auf ein schwer belastendes Ereignis.

Sie kann sich in folgenden Symptomen zeigen:

  • Wiedererleben: Flashbacks, Albträume
  • Vermeidung: Orte, Gedanken oder Gefühle werden gemieden
  • Übererregung: Reizbarkeit, Schlafprobleme, Schreckhaftigkeit
  • Negative Gedanken/Stimmung: Schuldgefühle, Entfremdung, negative Selbstwahrnehmung

Bereit für neue Erfahrungen?

Ruhe, Kraft und Vertrauen dürfen wieder mehr Platz in Ihrem Leben bekommen. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!

Kosten der Traumatherapie

Preise

  • 60 Min. Einzeltherapie 80,00 €

  • 90 Min. Einzeltherapie 100,00 €

Eine Abrechnung über die gesetzliche Krankenversicherung ist leider nicht möglich. Private Krankenversicherungen und private Zusatzversicherungen erstatten Heilpraktikerleistungen häufig ganz oder anteilig. Bitte erkundigen Sie sich im Vorfeld bei Ihrer Krankenversicherung.

Dem Nachteil des Selbstzahlens stehen aber auch Vorteile gegenüber:

  • Keine langen Wartezeiten auf einen Termin. I. d. R. kann ich Ihnen innerhalb von 1-2 Wochen einen Termin anbieten.
  • Es fließen keine Diagnosen oder Daten an offizielle Stellen oder Ihre Krankenkasse, so, dass Sie keine Nachteile beim Abschluss von Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen befürchten müssen.
  • Die Dauer und Intervalle Ihrer Therapie bestimmen Sie und ich frei, so wie es Ihnen am besten hilft.

Kontakt & Terminvereinbarung

Ich freue mich auf Ihre Nachricht

Kontaktinformationen

Praxisadresse

Praxis Carola Pengel
Fischerstr. 13
30167 Hannover

Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!

Carola Pengel

Heilpraktikerin –  Sozialtherapeutin –  Wegbegleiterin

EMDR

Carola Pengel - Traumatherapie Hannover - Methoden

EMDR ist in der Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Traumafolgestörungen wirksam. Mittlerweile findet die Methode aber auch bei Angststörungen, Phobien, Depressionen, Schmerzzuständen, substanzgebundenen Süchten (besonders im Zusammenhang mit einer Traumafolgestörung) Anwendung und die Indikation weitet sich immer mehr aus…..

Homöopathie, Schulmedizin und die Frage der wissenschaftlichen Anerkennung

Homöopathisch zu arbeiten, bedeutet für mich keinesfalls, schulmedizinische Verfahren pauschal abzulehnen. Notwendige Medikamente werden nicht abgesetzt, anderweitig erforderliche Maßnahmen werden nicht verzögert, schulmedizinische Untersuchungsergebnisse und Laborwerte helfen mir sogar zur klinischen Orientierung und als Verlaufsparameter. Einziger Maßstab einer Behandlung darf hier das Wohl eines Menschen sein.

Eine Erklärung des Wirkmechanismus der Homöopathie ist derzeit nicht bekannt.

George Vithoulkas (Homöopath und Träger des alternativen Nobelpreises) hat einmal gesagt: „… hätten die Wissenschaftler, die die Elektrizität entdeckten, darauf bestanden, dieses Phänomen vor seinem Einsatz erst erklären zu können, dann stünden wir höchstwahrscheinlich heute noch im Dunklen.“

Es liegen inzwischen einige hochinteressante Studien und Forschungsprojekte zur Homöopathie vor, die ihre Wirksamkeit nicht nur auf Placebo-Wirkungen reduzieren.
Wenn Sie sich umfassend über den Stand der Homöopathie-Forschung informieren wollen, weise ich auf folgende Websites hin:

https://www.vkhd.de/therapeuten/homoeopathie-forschung
https://www.dzvhae.de/homoeopathie/forschung
https://www.carstens-stiftung.de/homoeopathie.html
http://www.wisshom.de
http://www.informationen-zur-homoeopathie.de
https://www.arscurandi.de/forschung-homoeopathie/grundlegende-einfuehrung/
https://www.hri-research.org/de/informationsquellen/homeopathy-faqs/
https://www.vithoulkas.com/research/scientific-papers

Ego-State-Therapie

Ego-State-Therapie ist eine psychotherapeutische Methode, die von einer inneren Vielfalt ausgeht und gut mit anderen Ansätzen kombiniert werden kann.

Der Psychoanalytiker Paul Federn hat den Begriff „Ego State“ eingeführt, da Freuds Konzept der seelischen Instanzen – Ich, Es und Über-ich – die Komplexität unser Persönlichkeit nicht ausreichend erfassen konnte.

Helen und John Watkins entwickelten das Persönlichkeitskonzept Ego States = Ich-Zustände ab 1980 dann weiter zu einer eigenständigen Therapieform – der Ego-State-Therapie.

Gerade um die Vielschichtigkeit der menschlichen Persönlichkeit, ihre inneren Widersprüche und Spannungen, aber auch für verletzte Bereiche unserer Seele eine anschauliche Vorstellung zu haben, hat sich das Ego-State-Modell in der Praxis bewährt.

Demnach gibt es kein konsistentes Ich in uns, sondern wir bestehen aus verschiedenen Anteilen, den Ich-Zuständen. Die meisten bilden sich in der Kindheit. Manche Ego-States entstehen als Folge einer Dissoziation, die das Überleben angesichts maximaler Bedrohung ermöglichten. Jeder dieser Ich-Zustände hat eigene Persönlichkeitszüge, Emotionen, Denkweisen und Fähigkeiten.

Wenn wir sagen „ein Teil von mir“ sprechen wir über einen Ego-State. Die verschiedenen Ich-Zustände bereichern unser Leben – aber manchmal sind zwei Ego-States miteinander im Konflikt, dann fühlen wir Ambivalenz und haben Mühe, eine Entscheidung zu treffen. Auch ein unruhiger, verdrängter oder abgespaltener Ich-Zustand erzeugt eher unerwünschte emotionale Reaktionen. Kurz: Probleme entstehen, wenn verschiedene States nicht miteinander in Kontakt sind oder gegeneinander arbeiten, weil sie unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse und Entwicklungsstadien haben.

Gerade traumatisierte Menschen erleben oft große Angst – auch mit dem Gedanken verrückt zu wenden – wenn sie erstmalig ihre autonomen Persönlichkeitsanteile in sich wahrnehmen und ihre Dissoziation realisieren. Jemandem dann zu vermitteln, dass die Existenz von Ego-States eine kreative Strategie ihrer Psyche ist, um belastende Ereignisse überstehen zu können, wirkt oft schon als Entlastung für die Betroffenen und damit als erster Stabilisierungsschritt.

Unter dem Konstrukt „Ego-State“ ist es möglich, direkt mit dem Persönlichkeitsanteil zu arbeiten, dem Veränderung gerade am meisten nützt, z.B. durch Imaginationen oder Aufstellungen. So kann der/die Klient*in Zugang zu bisher nicht zugänglichen Erinnerungen und Gefühlen gewinnen und eine innere Verarbeitung wird möglich.

In der Therapieform geht es also vor allem darum, zu möglichst vielen Anteilen verbindende Kontakte zu knüpfen, um eine intrapsychische Kommunikation herzustellen. Zentrales Anliegen der Ego-State-Arbeit ist, die einzelnen Anteile durch Aufbau einer wertschätzenden Beziehung und ihre Vernetzung miteinander in ein inneres Team zu integrieren. Ein Nebeneinander von widerstrebenden Tendenzen und Meinungen darf sein, Kooperation und innere Demokratie wird angestrebt, da alle Anteile für den Gesamterhalt des Systems wichtig sind. Die hierdurch ermöglichte Zusammenarbeit der inneren Anteile führt langfristig zu einer erfolgreichen Bewältigung von Alltagssituationen.

Anwendungsbereiche der Egostatetherapie sind z.B. Traumafolgestörungen (Posttraumatische Belastungsstörung oder dissoziativen Persönlichkeitsstörungen) und auch Borderline-Persönlichkeitsstörungen.

DAI

Dialogische aktive Imagination (im folgenden DAI genannt) wurde von Gerhard Tiemeyer entwickelt und bedient sich der nicht-direktiven Form der Hypnose und beinhaltet keine Suggestionen durch den Therapeuten/die Therapeutin. Es wird bewusst mit den eigenen inneren Bildern, Gedanken und Selbsterfahrungen gearbeitet.

Die Beschreibung der Methode stammt vom Begründer selbst:

„DAI ist eine Methode, mit Vorstellungen, Imaginationen so zu arbeiten, dass ein Gespräch mit dem Unbewussten möglich wird. Die Methode verbindet Elemente der Hypnose und der gewaltfreien Kommunikation mit tiefenpsychologischen Erfahrungen nach C.G. Jung.“

Dialogische aktive Imagination

» ist autonomiefördernd
» wirkt auf der Ebene der Verhaltensänderung effektiv
» kann eine tiefenpsychologische, persönlichkeitsbildende Erfahrung anstoßen und begleiten
» trainiert achtsames Bewusstsein und eine demokratische, gewaltfreie Haltung mit sich und mit anderen

Hypnosystemische Methoden

Etwa um 1980 entwarf Dr. med. Gunther Schmidt sein hypnosystemisches Integrationsmodell. In diesem verband er das systemisch-konstruktivistische Denken mit den Ressourcen- und lösungsorientierten hypnotherapeutischen Konzepten von Milton Erickson zu einem ganzheitlichen Konzept, das sich in Anlehnung an aktuelle neurophysiologische Forschungsergebnisse kontinuierlich weiterentwickelt.

Nach Schmidt wird alles Erleben durch Aufmerksamkeitsfokussierung erzeugt. Jedes Individuum konstruiert – meist unbewußt – jeden Moment seines Lebens, mit Hilfe seiner fünf Sinne.

Auch ein Problem ist eine selbsterzeugte Realität, die in zwei Teilbereiche aufgespaltet ist. Es braucht einen erlebten IST-Zustand und einen davon abweichenden gewünschten SOLL-Zustand. Probleme sind so als Botschafter von Bedürfnissen zu verstehen. Oft unbewußt, richten wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf ein Problem. Unsere Wahrnehmung ist dann so eingeschränkt, dass wir in eine Art Problemtrance fallen und Lösungen nicht mehr sehen können.

Wesentliches Arbeitsziel ist es, einem Menschen seine unbewußten Ressourcen zugänglich und nutzbar zu machen, damit er/sie umfokussieren kann und aus seiner/ihrer Problemtrance herausfindet. Dabei bietet die Verbindung systemischer Beratungskonzepte mit den kompetenzorientierten Hypnokonzepten neue Wege.

Wie im systemischen Ansatz üblich, findet sowohl das innere System (inneres Team, Episodengedächtnis, eigene Wahrnehmung) als auch das äußere System (Familie,  Freundschaften, Arbeitsbeziehungen) Beachtung. Während die systemische Therapie sich jedoch vor allem auf musterhafte Dynamiken innerhalb von Beziehungssystemen konzentriert, wird hier die Betrachtung durch Einbeziehung der Psyche des betroffenen Individuums erweitert. Individuelle Verhaltensweisen, Reaktionen und Emotionen werden durch intrapsychische Musterdynamiken erklärt, die aus der Hypnotherapie von Erickson stammen.

Auch der Hypnosystemische Ansatz arbeitet mit dem Konstrukt der Persönlichkeitsanteile –  den Ego-States – ähnlich wie Schulz von Thun mit dem „inneren Team“. Menschen werden als multiple Persönlichkeiten mit vielen Ichs verstanden. Ein Teil-Ich kann dann z.B. süchtig sein oder sich depressiv fühlen. Diese Ich-Anteile werden abhängig vom Kontext und einer Bezugsgruppe aktiviert und gelebt. Das impliziert, dass niemals der ganze Mensch süchtig ist oder in einer Depression steckt. Es gibt in ihm/ihr auch andere Seiten, wo er/sie kompetent und kraftvoll ist. Diese Erlebnisnetzwerke des Gehirns sind nur gerade nicht aktiviert.

In die hypnosystemische Betrachtungsweise fließen stets aktuelle Erkenntnisse der Neurobiologie, der Embodiment- und der Resonanz-Forschung ein. Hieraus werden alle Strategien abgeleitet. Da jedes Erleben immer kontextbezogen und autopoietisch erzeugt wird, stellt es eine autonome Leistung dar. Im Fokus der Therapie steht die Aktivierung einer optimalen Selbststeuerung des Klienten/der Klientin und die kontinuierliche Überprüfung der Zieldienlichkeit für seine/ihre Anliegen. Hypnosystemische Interventionen, wie Alltagstrancen im Gespräch, werden genutzt, damit Menschen lernen, wie sie zieldienlichere Kompetenznetzwerke selbstständig aktivieren. So können sie ihre Wahrnehmung eigenständig verändern und ein positiveres Erleben erzeugen. Diese Erfahrung stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und beugt emotionale Abhängigkeiten vom Therapeuten vor.

Dieser Text wurde von mir in eigenen Worten wiedergegeben – die Quelle sind Seminare von Gunther Schmidt und sein Buch „Liebesaffären zwischen Problem und Lösung. Hypnosystemisches Arbeiten in schwierigen Kontexten.“

Systemische Therapie

Die Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren.

Sie hat keinen konkreten Vater oder eine Mutter, vielmehr hat sich die Therapieform aus der Familientherapie der 1950-iger Jahren in den USA entwickelt. Mangelnde Therapieerfolge bei der Behandlung von psychotischen Menschen erlaubte die Erkenntnis, dass in nahezu allen Fällen Familienmitglieder in die Problematik involviert waren. Deshalb weitete man den Blickwinkel in der Therapie auf die Familien aus.

Erstmals stand nicht mehr alleine ein Patient mit seinem Problem isoliert im Mittelpunkt, sondern der Blick wurde auf den größeren Zusammenhang, auf das Ganze, das System, in dem sich der Mensch befindet und in dem das Problem auftrat, betrachtet. Dabei rückten in den Fokus der Aufmerksamkeit die Beziehungen zwischen den einzelnen Menschen, die wechselseitigen Abhängigkeiten, Beeinflussungen und Interaktionen untereinander.

Der systemische Ansatz löste durch ein neues zirkuläres Verständnis das bisher dominante kausal-lineare Erklärungsmodell ab.

Bedeutend für die Entwicklung der Therapie sind die Annahmen des Konstruktivismus. Aus kontruktivistischer Sicht erschafft sich jedes Individuum seine Realität aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung selbst. Wobei diese Wirklichkeitskonstrukte durch persönliche Filter und Erfahrungen biografisch verschränkt sind. Und auch wenn wir nicht in der Lage sind, die Welt „wirklich“ zu erkennen, weil wir unsere individuelle Wirklichkeit erschaffen, so ermöglicht unser Bewusstsein unser Beobachten zu beobachten (Kybernetik zweiter Ordnung).

Systemisches Denken ist also von Konzepten wie Zirkularität und Selbstorganisation geprägt. Der Mensch wird als ein sich selbst organisierendes System verstanden, eingebettet in das System seiner Umwelt, das er wahrnimmt und von dem er wahrgenommen wird. Wenn sich ein Mensch im System ändert, ändert sich das ganze System.

Ungünstige Kommunikationsmuster oder gestörte Beziehungen innerhalb eines Systems können die Gesundheit einzelner Mitglieder beeinträchtigen. Der Fokus in der Therapie liegt aber nicht so sehr darauf, krankmachende Einflüsse zu finden, denn es wird davon ausgegangen, dass jede Störung auch einen bestimmten Zweck im System erfüllt.

In der Systemischen Therapie wird versucht, systemfördernde Verhaltensweisen, Muster und Bewertungen zu hinterfragen, umzuwandeln und so Lösungsansätze zu entwickeln.

Eigene Perspektiven können reflektiert, erweitert oder verändert werden. Durch zirkuläre Fragen oder auch Aufstellungen (Familienaufstellungen, Struktur-Aufstellungen, Systembrett) können andere Sichtweisen und Perspektiven eingenommen werden, die hilfreiches Erleben von Unterschieden erlauben, wodurch sich Lösungen ergeben. Veränderungen in einem System wirken sich dann auf alle Mitglieder aus.

Es kann jedoch nicht auf ein vorgegebenes Ziel hingearbeitet werden, sondern bestenfalls ein Anstoß für völlig ergebnisoffene, unvorhersehbare Prozesse gegeben werden.

Die Systemische Therapie arbeitet sowohl mit Familien, Paaren und Organisationen als auch mit Einzelpersonen.